Die Fundamentarbeiten sind abgeschlossen …

… und schon geht’s weiter mit unserem Haus auf Stelzen:

Es ist schon eine Weile her als ich das letzte mal von uns hören ließ. Sorry dafür, aber der Bauprozess hat uns die letzten Wochen ziemlich in Anspruch genommen. Daher war es etwas ruhiger am Blog. Es gibt also eine Menge aufzuholen und jetzt geht es erst so richtig los mit dem Fundament.

Wie die meisten unserer Leserinnen und Leser bereits wissen, soll unser Haus so nachhaltig wie möglich werden – von der Dämmung bis hin zum Fußboden und Interieur. Auch im Außenraum haben wir darauf geachtet so wenig wie nur möglich zu versiegeln und die vorhandene Natur zu schützen. Bisher ist uns das recht gut gelungen. Für alle die neu dazu gekommen sind und gerne mehr darüber wissen wollen: Klimaschutz mit Designanspruch.

Heute berichte ich euch wie es uns mit den Fundamentierungsarbeiten so ergangen ist.

Erfolgreich gemeistert: Das Fundament steht.

Unser Fundament verursachte ja so einigen Personen leichte Kopfschmerzen, umso glücklicher sind wir, dass wir so tolle und kompentente Menschen um uns haben.

Hört sich ja alles recht fein an: „Bauen wir unser Haus doch auf Stelzen, das wird super“ – Leichter gesagt als getan. Wir haben uns ja gegen eine Unterkellerung entschieden (Bauen MIT dem Hang) um so wenig wie möglich in die Natur eingreifen zu müssen. Daher auch die Idee auf Piloten zu bauen. Das der Hang aber ein „schipistenartiges“ Gefälle aufweist und nicht die einfachste Grundlage um zu bauen ist, war uns so noch nicht klar. Aber wer will schon den einfacheren Weg gehen, wenn doch der andere Weg so viel interessanter scheint.

Naja jetzt haben wir bereits gut reden. Das Fundament steht, wie ihr vielleicht bemerkt habt, bereits. Im Folgenden will ich euch aber einen kleinen Einblick die Fundamentarbeiten verschaffen, wie es uns dabei ergangen ist und welche Hürden sich so im Erdreich verstecken können.

Das Bodengutachten

Zuallerst: Der Blick in den Boden.
Noch bevor das Grundstück gekauft wurde, ließen wir ein Geotechnisches Gutachten anfertigen um die Bodenbeschaffenheit zu bestimmen und um sicher zu gehen, dass unser Bauvorhaben auch so realisiert werden kann wie gewünscht.

Nach langem tüffteln folgen die Taten

Noch vor Baubeginn hatten unsere beiden Baumeister und Statiker so einige Schwierigkeiten zu bewältigen. Daher hat sich der Bau um ein paar Wochen verzögert. Im Bodengutachten wurde vermerkt das ein geringes Setzungsvermögen beim Hang nicht ausgeschlossen werden kann. Daher mussten einige Details umgeplant werden. Zu Beginn sollten die Brunnenfundamente als alleinige Stützpunkte reichen. Um jedoch dem eventuellen Setzungsverhalten des Hanges prophylaktisch vorzubeugen wurden die Fundamente mit einem Streifenfundament verbunden. Alles rechnerische abgeschlossen, ging es schon an die eigentliche Herausforderung: Die Bearbeitung des Hanges und die Vorbereitung der Bohrpfahlfundamente.

Baubeginn! Jippie!

Am ersten Tag wurde nochmal das Grundstück von einem Geometer ausgemessen – damit wir nicht unbeabsichtigt zu den Nachbarn rüber bauen :). Nein – Spaß bei Seite, solche Dinge können im Nachhinein richtig unangenehm und vor allem Existenzbedrohend werden. Baut man nicht gemäß gewisser Richtlinien, kann ein Rückbau verlangt werden, was extrem schlimm enden kann. Daher immer auf Nummer sicher gehen. Wir können uns übrigens glücklich schätzen und sind umgeben von super netten und zuvorkommenden Nachbarinnen und Nachbarn. Wir hatten anfangs beispielsweise Probleme mit dem Baustrom und Wasser, ohne Weiteres durften wir Strom und Wasser – über mehrere Tage hinweg – von einem unserer Nachbarn verwenden. Wäre das nicht der Fall gewesen, hätten wir ein riesen Problem gehabt auf der Baustelle. Eine so freundliche Umgebung ist nicht immer selbstverständlich, umso mehr freuen wir uns über die zukünftige Gesellschaft rund um unser Haus.

Aber back to the topic: Nachdem das Grundstück nochmal ausgemessen wurde, ging es auch schon los mit den Bohrungen.

Vorbereitungen für das Kammfundament

An den ersten beiden Tag wurden die Fundamente für den Kamm vorbereitet und betoniert. Dieser dient zum einen zur Sicherung des Hanges und auf diesem wird dann mitunter die Stahlkonstruktion angebracht.

Tiefenbohrungen im Bereich der zukünftigen Piloten

An den weiteren beiden Tagen wurden die Tiefenbohrungen für die beiden Streifenfundamente und die kleinere Plattform vorgenommen. In diesem Bereich werden dann die Piloten angebracht.

Zwischendurch wurde übrigens der Hang so bearbeitet, dass man gut mit Bagger und dergleichen herumfahren konnte. Was eine ziemliche Herausforderung war aufgrund des steilen Gefälles. Ebenso wurde der Kanal angeschlossen und Wasser, sowie Baustrom sind mittlerweile auch vorhanden.

Weiter geht’s mit den Streifenfundamenten

An den darauf folgenden Tagen wurden haufenweise Schallungselemente auf und abgeschleppt um die Schallung für den Beton aufzubauen. Es war übrigens ganz schön was los auf der Baustelle, Mischwägen waren vor Ort um die Schallungen zu befüllen, diese wurden auf- und abgebaut und der Hang wurde immer mehr begehbar gemacht. Natürlich waren wir mit vor Ort und haben uns um Kaffee, Snacks usw. gekümmert. Und wie sich herausgestellt hat kommen Schnitzelsemmerl von der Oma auf der Baustelle so richtig gut an.

Weniger Versiegelung. Mehr Natur

Wir haben uns ganz bewusst gegen eine Unterkellerung entschieden, zum einen wollten wir so wenig wie möglich in den bestehenden Hang eingreifen und zum anderen das Grundstück mit der Bebauung ideal nutzen. Grob geschätzt haben wir sicherlich zwei Drittel weniger an Versiegelungsmaterial gebraucht, im Vergleich zu einer Unterkellerung. Dadurch, dass der gesamte Rohbau auf Piloten, also auf Stahlstützen stehen wird, nutzen wir die Lage ideal. Bei Schönwetter sieht man sogar bis ins Gebirge. Cool oder?

Der Baum, ein kleines Hindernis

Unsere Liebe zu Bäumen habt ihr wahrscheinlich schon mitbekommen, falls nicht könnt ihr das hier nachlesen: Der Baum bleibt.

Auf jeden Fall war es schon eine kleine Herausforderung unseren lieben Baum zu beschützen. Ich kann euch aber beruhigen: Er hat überlebt und steht mittlerweile sicher umschlungen in seinem Schachtring. Es wurde sozusagen um ihn herumgebaut.

Ein großes WOW für die Ausführenden

Zuguterletzt: Riesen Respekt an Martin Rihs Construction GmbH. Ich glaube – und ich denke zu Recht – das unser Hang nicht Jedermanns Sache gewesen wäre. Das wurde uns auch von mehreren Seiten so mitgeteilt. Ehrlich gesagt haben wir das beide etwas unterschätzt, man träumt so dahin von seinem Haus auf Stelzen und so fort. Aber das man nie so genau sagen kann was sich im Boden wirklich abspielt, oder wie die Erde beschaffen ist, ist leider nicht so vorhersehbar. Selbst mit Bodengutachten. Auf jeden Fall haben die Jungs unser Fundament bravourös und professionell gelöst. Einer der schwierigsten Parts ist denke ich abgeschlossen. Puh!

Wir sitzen dann schon mal auf der Mauer…

Jetzt heißts abwarten und trocknen lassen. Da der Beton ein paar Wochen zum Austrockenen braucht, bevor das Stahlskelett angebracht wird, müssen wir ein wenig warten. Wir waren dann die darauf folgenden Tage ein paar Mal dort und wenn man auf der Mauer steht, ist es schon richtig gut vorstellbar, wie wir zukünftig die schönen Tage auf unserer Terrasse genießen werden. Da würden wir am liebsten gleich dort bleiben. Darum sitzen wir einstweilen mal dort!

Also Tip Top an alle Beteiligten. Wir freuen uns wenn es bald weitergeht.

P.S.: Wer übrigens die Fundamentarbeiten hautnah miterleben will, kann sich unser Zeitraffer-Video ansehen und Tag für Tag mitverfolgen. Viel Spaß!

In ein zwei Wochen ist es dann auch soweit, das Stahlskellett wird aufgestellt und dann kommt auch schon der Rohbau.