Unsere Zufahrt in Eigenleistung mit Kiesstabilisierungsmatten.

Nach einigen Wochenenden intensiver Arbeit haben wir es endlich geschafft: unsere Zufahrt ist fertig. Hier wollen wir euch nochmal Schritt für Schritt zeigen, wie ihr eure Zufahrt in Eigenleistung mit Kiesstabilisierungsmatten gut selbst schaffen könnt und mit welchen Kosten ihr ungefähr rechnen müsst.

zufahrt ökohaus
Das war so ziemlich unser größtes Projekt diesen Sommer und wir sind super zufrieden mit dem Resultat.

 

Kies mit Kiesstabilisierung

Wir haben lange herum überlegt, wie wir unsere Zufahrt letztlich gestalten wollen. Da wir möglichst viel selbst in die Hand nehmen wollten und so gut wie möglich auf Versiegelung verzichten wollten, haben wir uns für Kies entschieden. Dabei sind wir während der Recherche auf die Kiesstabilisierungsmatten von ACO gestoßen. Das Verlegen ist sehr einfach und das Resultat ist ein begeh- und befahrbarer fester Untergrund. Genau das was wir wollten, wenig Versiegelung und große Stabilität.

Ich beginne einfach mal ganz von vorne.

Beton schneiden und Randsteine setzen

Zuallererst ist es wichtig einige Vorbereitungen zu treffen, bis die Matten verlegt werden können. Wir haben damit begonnen die Asphaltkante mit einem Asphaltschneider zu schneiden, damit wir die Randsteine setzen können. Dazu haben wir uns ein Leihgerät für einen Tag besorgt. Als Einfassung für die Zufahrt haben wir Randleisten aus Beton verwendet. Hier gibt es natürlich eine Vielzahl an Alternativen, je nachdem was einem gut gefällt und wie weit man in die Geldbörse greifen mag. Die Randleisten haben wir mit Fertigbeton einbetoniert. Da bei unserem Projekt von der Haustür bis zum Carport keine gerade Fläche gegeben ist, haben wir in der Mitte eine Abgrenzung – ebenfalls mit den Betonrandleisten – gesetzt. Ansonsten haben wir die Abgrenzungen links und rechts bei der Zufahrt mit Stahlleisten gelöst, die direkt am Fundament angeschraubt sind.

Hier wurden erstmals alle Eingrenzungen gesetzt.

 

Die Markierungen wie viel mit Material befüllt werden muss, haben wir uns einfach rund um die Zufahrt angezeichnet.

 

Die Stahlleisten haben wir direkt am Fundament befestigt.

 

Eine Wand bauen mit Schalungssteinen und Schaltafeln

Beim Carport fehlte uns leider noch eine kleine Wand hin zum Fundament, diese haben wir mit Schalungssteinen und Schaltafeln betoniert und ans Fundament anschließen lassen. Das ging recht gut und wenn man mal weiß wie, ist das Ganze auch nicht mehr so schwer.

Mit Schalungssteinen und Schaltafeln haben wir diese Wand beim Carport gebaut.

 

Die Untergrund Vorbereitung

Im nächsten Schritt ist die Untergrundvorbereitung wichtig. Je nachdem ob die Kiesfläche begeh- oder befahrbar sein soll, gibt es hier ein paar Unterschiede in der Ausführung zu beachten. Wir haben die gesamte Fläche so ausgeführt, das diese befahrbar ist. Dazu benötigt man zuerst eine Schotterschicht mit 15-25 cm, hier haben wir 0/32 Granitbruch verwendet. Wichtig ist, dass das Wasser gut im Boden versickern kann, daher ist hier grobes Material nötig. Für die nächste Schicht benötigt man 4-6 cm Sand oder Splitt, wir haben hier 2/5 Splitt verwendet, da dieser noch leicht zum Abziehen und Angleichen ist und das Wasser nach dem Verdichten nochmal besser Abfließen kann als bei Sand.

Splitt und Granitbruch
Links ist bereits der Splitt verteilt und rechts ist der Granitbruch.


That´s it.

Jetzt kommen bereits die Matten zum Einsatz. Ich muss aber schon dazu sagen, dass das für uns alles totales Neuland war und ich bis vor ein paar Wochen nicht wusste, das es so eine breite Auswahl an Schotter und Sand gibt. Darum schreib ich euch hier auch genau, für welches Material wir uns letztlich entschieden haben.

 

Das Material ausreichend verdichten

Wichtig ist das Verdichten des Materials. Hierzu haben wir uns ebenfalls ein Leihgerät besorgt. Eine Rüttelplatte nennt man das, die bekommt man in jedem Baumarkt. Mit dieser Platte verdichtet man zuerst die Schotterschicht, dann den Splitt und dann kommt wird nochmal mit einer Wasserwaage begradigt.

Material verdichten mit Rüttelplatte
Das Material muss unbedingt verdichtet werden, wir haben uns hierbei ein Leihgerät gemietet.

 

Die richtige Menge an Material

Um die richtige Menge an Material zu verteilen, haben wir uns mit Markierungen weitergeholfen. Da wir die Höhe des Endniveaus anhand der Randsteine und direkt beim Haus im Vorfeld festgelegt haben, konnten wir einfach dementsprechende Markierungen rund um die Zufahrt einzeichnen und diese dann mit Material befüllen. Bei geraden Flächen ist das Ganze super einfach, mit der Wasserwaage kann man einfach immer nachkontrollieren ob die Fläche eben ist. Das war bei uns etwas schwieriger, aber wir konnten das auch als Nicht-Profis und mit etwas Gefühl recht gut lösen.

Das passende Niveau für die Kiesstabilisierungsmatten

Falls ihr vorhabt eine kleine Terrasse oder auch einen geraden Bereich mit Kiesstabilisierungsmatten auszuführen, dann ist das mit einer Wasserwaage im Nu erledigt. Man sieht so immer ob die Fläche eben ist und kann das überschüssige Material ganz einfach abziehen und ggf. wegschaufeln oder eben noch hinzufügen. Bevor die Wasserwaage zum Einsatz kommt, muss das Material unbedingt nochmal verdichtet werden.

Sobald der Untergrund dann begradigt ist, kommen die Kiesstabiliserungsmatten dran.

Niveau Wasserwaage
Mit der Wasserwaage lässt sich der Untergrund sehr gut begradigen.

 

Die ACO Kiesstabilisierung verlegen. So wird´s gemacht.

Sobald der Untergrund fertig vorbereitet ist, kommen die Kieswaben dran. Die Wabenstruktur ist für die Stabilität der Fläche essentiell. Die Fläche ist jedoch erst nach der Befüllung stabil, im Vorfeld darf man diese also nicht befahren. Befindet sich erstmal Kies in den Waben, ist auch die Stabilität gegeben. Die Kiesstabilisierung besteht aus recyceltem Kunststoff und alle Waben sind mit Geo-Textil an der Unterseite ausgestattet, damit kein Beikraut durch die Waben wachsen kann.

kieswaben_detail
Kiesstabilisierungsmatten von Aco.


Die Waben werden quer zur Fahrtrichtung ausgelegt und können mit einem Cutter, einer Hand- oder Stichsäge leicht zugeschnitten werden. Wichtig ist es darauf zu achten, dass das Vlies zwischen zwei Matten immer überlappend ist. Die zweite Reihe der Kiesstabilisierung wird versetzt verlegt, also im Verband. Kreuzfugen sind zu vermeiden, da das die Stabilität des Untergrundes vermindert. Daher schneidet man am besten die erste Matte der zweiten Reihe in der Mitte durch und der Rest ergibt sich dann ganz von selbst. Rundungen und Einkerbungen können einfach zugeschnitten werden, so konnten wir die Waben auch rund um unseren Baum gut verlegen.

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zuschnitt_aco
Geschnitten wird mit dem Cutter oder einer Säge.

 

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Sind alle Matten verteilt, werden diese befüllt. Da unsere Zufahrt befahrbar ist und eine höhere Belastbarkeit notwendig ist, werden die Waben mit feinerem Kies befüllt, bei uns mit 4/8 mm buntem, runden Flusskies. Wir haben sogar die Hälfte der Waben mit dem übrigen Splitt befüllt. Hier könnt ihr natürlich die Kiesart eurer Wahl verwenden, auch für die Endbeschichtung. Uns hat die Optik von rundem Flusskies am besten gefallen, weil dieser leicht bräunlich sehr gut zu unserem Holzhaus passt und direkt in der Region abgebaut wird.

Kiesstabilisierungsmatten Aco

 

Kieswaben Befüllung


Die Waben werden also mit dem Flusskies befüllt, dann kommt auch schon die Endbeschichtung mit 1,5–2 cm. Hierbei haben wir uns ebenfalls für bunten Flusskies mit einer Körnung von 8/16 mm entschieden. Der kleinere bleibt dann doch manchmal in den Schuhsolen hängen und man trägt ihn dadurch mit ins Haus. Das wollten wir vermeiden.

Kies verteilen

 

fertige Zufahrt
Links sieht man bereits die Endbeschichtung mit buntem Flusskies aus einem Kieswerk in der Region.


Der Kies wird dann gleichmäßig mit einem Rechen auf der Fläche verteilt und fertig ist die Zufahrt.

 

Und fertig ist der Bereich vor unserem Haus

Die Zufahrt ist mittlerweile seit einigen Wochen fertig und wir parken mit den Autos bereits auf der Fläche. Diese ist sehr stabil und es bilden sich auch keine Spurrillen. Außer es liegt zu viel Material auf den Waben. Sind die Waben mit 1,5–2 cm Kies bedeckt, dann bilden sich keine Spurrillen und auch beim Begehen fühlt sich der Untergrund besonders stabil an. Man hat nicht das Gefühl als würde man über eine Kiesfläche spazieren. Sollte sich das Material trotzdem einmal etwas verteilen und die Waben kommen zum Vorschein, kann der Kies einfach wieder mit einem Rechen verteilt werden.

bunter flusskies

 

bauaufsicht hucky
Der Hucky als Bauaufsicht leistet wie immer gute Dienste.

 

Pflege und Wartung der Kiesstabilisierungsmatten

Im Grunde gibt es hier nicht sonderlich viel zu sagen, außer dass der Kies vielleicht ab und an mit einem Rechen verteilt werden muss. Wir haben direkt bei der Zufahrt unseren Eichenbaum, der natürlich besonders viele Blätter abwirft. Dazu haben wir uns einen Laubsauger mit geringer Leistung gekauft, dieser kommt dann alle paar Wochen zum Einsatz, um die Blätter aufzusaugen. Der Kies ist zu schwer für den Sauger und bleibt dort wo er ist. Liegt viel Laub auf dem Kies, kann auch grob mit einem Laubbesen zusammen gekehrt werden.

Carport Kiesstabilisierung
Und endlich fertig: die Zufahrt.

 

Das fehlt noch in der Zufahrt

Ganz fertig sind wir hier noch nicht. In den kommenden Wochen wollen wir noch Betonfliesen gießen. Dazu bauen wir eine Schalung, die wir mit Beton ausgießen. Diese passen wir genau der Breite des Eingangs an.

Rund um unseren Baum kommt noch eine Sitzgelegenheit aus Lärchenholz und auch die Mülleinhausung wollen wir in Optik der Fassade mit unbehandeltem Lärchenholz bauen.

Kiesstabilisierungsmatten Aco Placetobe


Im Frühjahr soll es dann im Bereich vor dem Haus noch etwas grüner werden. Dazu werden wir vielleicht noch kleine Teilbereiche der Matten ausschneiden, um Büsche zu pflanzen und einige Grünpflanzen im Topf werden dort ebenfalls ihren Platz finden.

Da gerade der Bereich vor dem Haus ein belebter sein darf, werden wir dort eine Feuerschale aufstellen, um im Winter den ein oder anderen Punsch zu genießen und im Sommer wird dann fleißig gegrillt.

Aber jetzt genießen wir erstmals die warme Zeit drinnen und freuen uns, dass wir das Projekt noch in diesem Jahr realisieren konnten.

Gesamtkosten für das Projekt

Uns war es wichtig, dass wir so viel wie möglich in Eigenleistung erledigen. Das haben wir geschafft und um einen Anhaltspunkt zu geben liste ich euch hier die Kosten für die jeweiligen Baumaterialien pro m2 auf:

    • Kiesstabilisierungsmatten von ACO: 52,70 Euro pro Stück (das ist der Preis für ein Stück mit 1,8 m2) ich verlinke euch hier die Preisliste von ACO
    • Granitbruch 0/32 mm: 21,00 Euro / m3
    • Splitt 2/5 mm: 29,80 Euro / m3
    • Flusskies bunt 4/8 mm: 11,90 Euro / to
    • Flusskies bunt 8/16 mm: 12,20 Euro / to
    • Bei uns kamen dann noch Fertigbeton und die Randleisten hinzu (diese bekommt ihr in jedem Baumarkt in verschiedener Ausführung)

Die Gesamtkosten für die Materialien die wir für unsere Einfahrt benötigten liegen in etwa bei 1.500 – 2.000 Euro.

Hier kommt dann noch die Umsatzsteuer hinzu, das führt einen manchmal in die irre als Endkonsument*in 🙂 – also aufpassen. Und das Teure, gerade beim Granitbruch, Splitt und Kies ist die Zustellung, vor allem in so kleinen Mengen bezahlt man oft Mindermengenzuschuss und die Zustellung ist meist teurer als das Material an sich. So war´s dann bei uns zumindest. Da wir in regionalen Kieswerken bestellt haben und die Materialien gleich ums Eck bestellt haben, war aber auch die Zustellung in Ordnung. Aber falls ihr einen Anhänger habt und nur kleine Mengen benötigt, ist es vermutlich günstiger selbst ins Kieswerk zu fahren.

Bei Fragen könnt ihr euch natürlich jederzeit gerne bei uns melden und auf Instagram könnt ihr nochmal den ganzen Prozess in den Storyhighlights mitverfolgen.


Linkliste zu den Kiesstabilisierungsmatten:


Viel Spaß beim Gestalten eurer Einfahrt und wir freuen uns wie immer auf euer Feedback!

Alles Liebe eure Andrea


Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit ACO GmbH