Naturholzboden verlegen. So wird´s gemacht!
Die letzten Wochen, Monate – ich hab bereits jegliches Zeitgefühl verloren – waren wir mit dem Innenausbau beschäftigt. Und tadaa, nach nur einem Tag war der gesamte Naturholzboden verlegt und es sieht bei uns schon fast bezugsfertig aus. Da hat man mal wieder richtig große Freude, wenn so ein verändernder Schritt passiert.
Wie einfach es ist Parkett selbst zu verlegen, erklär ich euch jetzt Schritt für Schritt:
UNSER TIPP
Bei uns wird der Naturholzboden schwimmend verlegt
Wir haben uns, wie ihr euch wahrscheinlich schon denken könnt, für die schwimmende Verlegevariante entschieden. Warum? Da in unserem Haus weitgehend auf unnatürliche Materialien verzichtet werden soll, haben wir uns bewusst gegen das Verkleben des Bodens entschieden, hier gibt es meiner Meinung nach einfach noch nicht die richtige Klebstoff-Alternative. Außerdem lässt sich der Boden, ohne viel herumzupatzen, ganz einfach verarbeiten. Der Vorteil des schwimmenden Verlegens ist nochmal zusammengefasst, dass man keinen Klebstoff benötigt, dass sich der Naturholzboden super leicht verarbeiten lässt und Kosten können ebenfalls gespart werden, da der Kleber nicht so günstig ist. Aber noch viel wichtiger als die Kosten ist auch der Blick in die Zukunft, soll der Boden mal raus, kann dieser ganz einfach abgebaut und recycelt werden.
Schritt 1: 48h Akklimatisierung beachten
Der Naturholzboden muss ca. 48h bevor dieser verlegt wird in den Wohnraum geschaffen werden. So kann sich dieser an die dort herrschende Temperatur anpassen. Die Verpackung soll jedoch erst geöffnet werden, sobald der Boden verlegt wird.
Schritt 2: Untergrund Kontrolle
Zuerst wird geprüft ob der Untergrund eben ist. Da es sich bei unserem Haus um einen Neubau handelt hatten wir hier natürlich keine Probleme, hier und da zwar ein paar Tonspritzer vom Verspachteln aber das ist halb so wild. Diese haben wir relativ leicht entfernen können und außerdem gleicht der Naturunterboden gewisse Unebenheiten aus.
Schritt 3: Trittschalldämmung auslegen
Passend zum Gesamtkonzept war es uns auch bei der Trittschalldämmung ein Anliegen hier auf etwas nachhaltig vertretbares zurückzugreifen. Daher haben wir uns für den Naturunterboden von Admonter entschieden, der zu 100% aus Altpapier besteht. Alternativ kann auch Kork ohne Bedenken verwendet werden. Beim Ausrollen soll die wellige Oberfläche nach unten zeigen, die glatte Oberfläche ist mit einer Schutzschicht beschichtet, falls mal Wasser unter den Boden kommen sollte weicht sich die Pappe also nicht auf. Falls wirklich zu viel Wasser durchgehen würde, dann besteht ohnehin ein Problem und der Boden wurde eventuell falsch verlegt. Wenn zu viel Wasser durch den Boden dringt, dann würde das außerdem auch dem Holz schaden. Ich hab das, ganz typisch, ungewollt getestet. Da ein kleines Stücken Naturunterboden übriggeblieben ist und ich dieses als Unterlage beim Fensterputzen genutzt habe – zum Glück muss ich sagen. Ich hab nämlich gleich mein Putzkübelchen umgeleert und siehe da, die Schutzschicht hat keinen Tropfen durchgelassen.
Aber zurück zum Thema, die Unterlage wird also ausgerollt und die Stöße werden, ohne Überlappung aneinandergelegt und mit Klebeband verbunden. Sobald das fertig ist geht es auch schon los mit dem Boden.
Schritt 4: Was wird benötigt
Eine Kappsäge, eine Stichsäge, einen Rollmeter, einen Bleistift und ein paar helfende Hände, dann geht das Ganze richtig flott.
Schritt 5: Boden verlegen
Ganz wichtig sind die ersten 2-3 Reihen, sobald diese ausgelegt sind, ist der Rest eine Leichtigkeit. Worauf man bei der schwimmenden Verlegeart achten muss ist, dass ein gewisser Abstand zu den Wänden eingehalten wird. Dadurch, dass der Boden nicht verklebt ist, ist dieser ständig in Bewegung und dehnt sich aus oder zieht sich zusammen. Wird dieser Abstand nicht eingehalten kann es passieren, das sich der Boden aufstellt, da er sich eben nicht bewegen kann. Daher müssen ca. 1-2 cm Abstand eingehalten werden, diese unschönen Spalten werden anschließend einfach mit einer passenden Sockelleiste verdeckt. Also die ersten Reihen werden gut ausgemessen und ausgerichtet und für die Abstände am Rand haben wir kleine Holzstücke verwendet.
Begonnen wird mit einer ganzen Diele, Aussparungen wie Türrahmen oder dergleichen werden angezeichnet und mit der Stichsäge ausgeschnitten. Sobald man bei der anderen Seite des Raumes angelangt ist, wird ausgemessen wie lang die letzte Diele sein muss und mit der Kappsäge zurechtgeschnitten. Mit dem Stück Boden das übrig bleibt, wird an der anderen Seite wieder angefangen, so vermeidet man unnötigen Verschnitt und das Aufeinandertreffen der Fugen, was wichtig ist für die Stabilität des Bodens. Sollte sich der nötige Abstand mal nicht ausgehen, dann kann einfach eine neue Diele verwendet werden.
Nach diesem Prinzip geht es dann weiter, bis alle Dielen verlegt sind. Im Grunde müsste man bei Türdurchgängen Dehnfugen andenken. Das haben wir nicht gemacht, weil es uns nicht gefällt und sollte wirklich irgendwann ein Problem auftreten, können wir diese im Nachhinein auch noch integrieren, indem man mit einer Stichsäge die Fuge schneidet. Da wir jedoch überall genügend Abstand an den Rändern gelassen haben, sollte das kein Problem sein.
Schritt 6: Verlegesystem lock-it
Ich vergleich das Bodenverelgen ja gern mit Puzzle bauen seit ich dass das erste Mal probiert hab. Der ondo Naturholzboden verfügt über ein sogenanntes lock-it System. Das heißt soviel, als dass der Boden ganz simpel an den schmalen Seiten zusammen gesteckt werden kann. Am leichtesten ist es, wenn man die Diele zu zweit, an jeweils einem Ende nimmt, sich auf den bereits verlegten Teil des Bodens stellt und die Diele mit der Längsseite in die vorherige Reihe einrasten lässt.
Schritt 7: Ein paar Stunden später und fertig
Das war´s im Grunde auch schon mit meinen Tipps zur Bodenverlegung und ihr seht: Das ist leicht schaffbar und macht auch Spaß. Für alle die den genauen Verlegeverlauf mitansehen wollen, geht’s hier zu unserem Instagram Story Highlight.
Klar, ich hab natürlich noch einige persönliche Abschlusszeilen und Anmerkungen.
80m2 in einem Tag
Für 80m2 Bodenfläche haben wir zu sechst ca. einen ganzen Tag gebraucht. Die 20m2 in der Workbox waren in 2-3 Stunden zu zweit verlegt. Tja, da waren unsere Skills schon etwas ausgeprägter.
Qualität des Naturbodens
Hervorzuheben ist sicher die Qualität des Bodens die dazu beigetragen hat, dass dieser so leicht und schnell verlegen werden konnte. Im Grunde hat es nie wirklich gespießt und die Dielen konnten alle auf Anhieb zusammengebaut werden.
Sortierung der Oberfläche
Da es sich um ein Naturprodukt handelt erscheint jede Diele in einer eigenen und ganz individuellen Optik. Wenn man will kann der Boden vor dem Verlegen ausgelegt und sortiert werden, damit kann man das optische Erscheinungsbild beeinflussen. Wir haben einfach die Dielen der Reihe nach aus der Verpackung genommen und verlegt und sind super zufrieden mit der entstandenen Optik!
Natürlichkeit und Regionalität
Der Naturholzboden von ondo stammt aus nachhaltig betriebener Forstwirtschaft, wird zu 100% in Österreich produziert und eignet sich aufgrund des widerstandsfähigen Eichenholzes ideal für unsere zwei Vierbeiner.
Die Struktur des Bodens ist gebürstet und die Oberfläche natur geölt. Wir haben uns für die lebhafte Strukturierung entschieden, das heißt ein gewisser Astanteil ist sichtbar. Diese Äste sind dunkel ausgekittet, was meiner Meinung nach ein absoluter Hingucker ist und den Boden eine besonders spannende Optik verleiht. Außerdem lassen die vermehrten Äste nicht gleich jeden Schmutz erkennen. Gerade mit zwei Hunden ist das durchaus von Vorteil.
In einem älteren Artikel erzähl ich noch etwas detaillierter über die Auswahl und die Materialität des Naturholzbodens von ondo und warum dieser einfach perfekt für unser Haus passt.
Den nächsten Bericht zu unserem Boden gibt es dann in einigen Wochen nach dem Einzug. Dann kann ich euch mehr über das Wohngefühl und vor allem über Pflege und Strapazierfähigkeit erzählen.
Bis bald und eine schöne Zeit,
eure Andrea
// Kooperation: Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit ondo by Admonter