Wir zeigen euch wie ihr mit natürlichen Materialien einen begrünten Raumtrenner baut!
DIY Plantwall / begrüntert Raumtrenner in 4 Schritten!
- Pflanzboxen bauen
- Naturoberfläche aufkleben
- Seilkonstruktion bauen und Hanfseile spannen
- Mit den passenden Kletterpflanzen und dem geeigneten Substrat bepflanzen
Das DIY zu unserem begrünten Raumtrenner alias Plantwall ist fertig! Finally. Das Projekt hat sich super lange hingezogen, nicht weil es so aufwändig ist, sondern weil wir das immer so nebenbei gemacht haben und einfach auch im Haus noch sehr viel zu tun hatten. Aaaber immerhin ist das DIY jetzt fertig. Juhuu!
Ich teile das DIY in mehrere kleine Bereiche, da wir auch die Pflanzboxen selbst gebaut und mit Naturtapete beklebt haben. Wenn ihr einfach nur die Halterung für die Seile nachbauen wollt, dann hüpft einfach ein Stückchen weiter nach unten im Beitrag. Ihr müsst nur bedenken, dass ihr die Seile auch wo festmachen müsst, bei uns sind die direkt an der Pflanzbox befestigt.
Für das gesamte DIY haben wir natürliche Materialen verwendet, hier könnt ihr auch andere Baustoffe nutzen, ich geb euch hier und da auch Tipps für Alternativen.
Los geht´s:
Die Einkaufsliste:
Pflanzboxen:
Wir haben zwei Pflanzboxen gebaut, die gemeinsam genau die Breite der Couch ergeben. Da die Couch aus zwei Teilen besteht, haben wir uns ebenfalls für zwei Pflanzboxen entschieden, aber ihr könnt ganz die Größe die euch beliebt bauen. Das Material benötigt ihr für eure Einkaufsliste:
- Holzbretter (pro Box benötigt ihr zwei kurze und zwei lange Teile)
- optional: Kanthölzer (wir haben die Boxen anfangs mit Füßen gebaut, die dann aber wieder weggeben, auf den Fotos könnt ihr euch angucken wie das aussieht).
- optional: kleine Leisten für den Innenraum (zwei kurze und zwei lange Leisten)
- Nägel, Schrauben und eine Bohrmaschine
- Blumenkasten (Die Boxen selbst dienen als Übertopf, kauft unbedingt zuerst die Pflanzgefäße inkl. Untersetzer, damit die dann auch in eure Boxen reinpassen).
Tipp: Am besten ihr lasst euch das Holz gleich im Baumarkt auf die gewünschten Maße fertig zuschneiden, das kostet meist nichts und es wird genau zugeschnitten.
Oberfläche der Pflanzboxen:
Wir haben uns bei den Oberflächen letztlich für Naturtapete von Organoid entschieden. Diese besteht aus verpresstem Heu auf Flachsgewebe und die duftet unglaublich gut. Wir haben die Tapete auch in unserem Lesezimmer an einer Wand. Hier gibt es sehr viele verschiedene Oberflächen (Lavendel, Kaffee, usw.). Die Oberfläche die wir hier verwendet haben heißt „Wildspitze“.
Alternative zur Naturtapete: Furniture Linoleum – die Oberflächen sind sehr robust und bei Linoleum handelt es sich ebenfalls um ein natürliches Material, das es in sehr vielen Farben gibt. Wir haben bereits drei Tische damit gebaut. Das nächst DIY das ich bereits lange vor mich herschiebe ;).
- Naturtapete oder Linoleum für die Oberfläche (ihr könnt das auch Öko-Lack lackieren, dann sieht man halt die Schrauben oder Nägel bei den Boxen ein wenig)
- natürlicher Wandbelagskleber oder Universalkleber (die Produkte von Auro sind spitze) oder Leim
- Cutter, Maßband, die fertig gebauten Pflanzboxen und los geht´s.
Raumtrenner mit Seilen
Wenn ihr den Raumtrenner so baut wie bei uns, gehört dieser eigentlich am Boden angeschraubt. Wir haben das zwar nicht gemacht, allerdings ist unser Raumtrenner an der Couch befestigt, also lest euch im Vorfeld das gesamte DIY durch und macht ggf. Anpassungen falls es bei euch einer anderen Lösung bedarf. Hier die Einkaufsliste für die Seilkonstruktion:
- 5 mm natürliches Hanfseil (ihr könnt jedes beliebige Seil verwenden, allerdings ist es gut wenn eine gewisse Struktur vorhanden ist, dann können sich die Pflanzen besser anhalten. Auch die Dicke ist ganz frei wählbar.)
- Rundhaken oder Ösenschrauben
- Wandbefestigung
- dünne Holzlatte in der Breite der Pflanzbox
- Oberfräse
- Kegelsenker (das ist ein Aufsatz für die Bohrmaschine, damit die Schrauben optisch im Holz verschwinden, das muss nicht unbedingt sein)
Alternative: Anstelle der Wandbefestigung wie wir sie gelöst haben, könnt ihr auch einfach Rundhaken oder Ösenschrauben verwenden, den Holzbalken würde ich auf alle Fälle mit einplanen, da ihr die Decke mit der Variante nur 2-3 Mal anschrauben müsst und ihr flexibler in der Ausrichtung seit.
Schritt 1: Pflanzboxen bauen
Die Pflanzboxen könnt ihr in jeder beliebigen Größe bauen, unsere sind exakt so breit wie unsere Couch. Als Beispiel hier beschreibe ich die Bauanleitung für die kleinere der beiden Boxen. Sucht euch im Vorfeld unbedingt die passenden Pflanzgefäße aus, damit ihr diese auch in die Boxen rein bekommt.
Wir haben Fichtenholz mit einer Dicke von 2cm in folgenden Maßen verbaut:
- kurze Seite: 2 Bretter mit 18 x 20 cm
- lange Seite: 2 Bretter mit 90 x 20 cm
- für den Boden eine Platte mit 18 x 86 cm
- kleine Leisten für den Innenraum (siehe Foto)
- wenn ihr Füße wollt könnt ihr auf den Fotos gut erkennen, wie viele Kanthölzer ihr benötigt, die Länge steht euch hier wieder ganz frei.
Ihr könnt die Bretter nageln oder schrauben. Je nachdem, wie ihr die Oberfläche gestalten wollt, mit den Nägel vermeidet ihr Unebenheiten in der Oberfläche besser. Ich würde euch also für die Außenteile Nägel empfehlen.
Jetzt werden alle Bretter vernagelt. Die kürzeren Bretter sind bei uns in der Seite und verschwinden hinter den langen Brettern. Der Boden verschwindet ebenfalls hinter den Außenteilen. Diesen könnt ihr von außen vernageln oder von Innen verschrauben. Wir haben den Boden von außen mit Nägeln fixiert und von Innen zusätzlich verschraubt. Die kleinen Leisten könnt ihr mit einem Tupfer Leim befestigen.
An der Unterseite könnt ihr noch ein Kantholz befestigen, dann sehen die Boxen leicht schwebend aus. Diese sollten nur etwas kürzer sein als die Tiefe der Box, damit man die von vorne nicht sieht.
Und fertig sind die Boxen. Wenn ihr noch Füße dran haben wollt, guckt euch am besten die Fotos dazu an.
Weiter geht es mit der Oberfläche.
Schritt 2: Naturtapete aufkleben
Bei uns kommt Naturtapete aus verpresstem Heu zum Einsatz. Ihr könnt Alternativ auch Linoleum oder einen Öko-Lack verwenden. Oder jede andere beliebige Oberflächenbeschichtung. Schöner ist es, wenn die Fläche mit Material beklebt, da man so die Nägel nicht sieht. Oder ihr versucht im ersten Schritt die Teile so zu verbauen, das man von außen keine Nägel oder Schrauben sieht. #morechallenging.
Am leichtesten ist es, wenn ihr die Box in einem oder in zwei Teilen beklebt. Wir haben für eine Box, jeweils zwei Oberflächenteile zugeschnitten. Messt euch einfach eure Box aus und rechnet ein paar Millimeter dazu, damit es nicht zu knapp wird, auch unten lieber ein paar Millimeter extra lassen, die dann einfach überstehen, das sieht man nicht. Für den oberen Rand rechnet ihr einfach die Dicke + ebenfalls zwei Millimeter extra. Jetzt schneidet ihr die Grundform aus und ritzt das Material an den Ecken leicht von außen ein, damit ihr das einfach umklappen könnt (um die Ecke und um die obere Kante). So bekommt ihr schöne Übergänge.
Im Anschluss legt ihr euch den Wandbelags-, Universalkleber oder Leim bereit (wir haben Leim verwendet) und klebt die Oberfläche an die Box. Wir haben im Anschluss auch innen einen Streifen geklebt, da die Boxen höher sind als die Pflanzgefäße und man sonst das Holz sehen würde.
Guckt euch hierzu einfach die Fotos in Ruhe durch, dann seht ihr genau wie wir das gemacht haben.
Jetzt heißt es trocknen lassen. Am besten ihr legt auf die Oberkante etwas zum Beschweren drauf, damit das Material gut anklebt.
Schritt 3: Konstruktion für die Seile bauen und Hanfseile spannen
Bevor ihr los legt: Die Seile müssen straff gespannt werden, dadurch entsteht Spannung und die beste Lösung ist es, die Boxen am Boden zu fixieren. Das haben wir im Vorfeld nicht bedacht und haben dann einen kleinen Couch-Hack gemacht und die Boxen an der Couch befestigt. Wir wollten den Boden nicht anschrauben. Es kann nämlich durchaus sein, das die Boxen hier wieder mal weg kommen. Ich beschreib hier erstmal die Lösung, die wir gewählt haben und im Anschluss gibt´s noch ein paar Tipps für alternative Lösungen.
Besorgt euch eine Holzleiste die genauso breit ist wie eure Pflanzbox, es reicht wenn diese 2 – 3 cm dick ist. Mit einer Oberfräse macht ihr eine „Bahn“ in das Holz, worin dann das Seil verschwindet. Nicht entmutigen lassen, dem Hannes ist einmal das Holz gebrochen, weil er einen Ast erwischt hat. Die Größe des Aufsatzes wählt ihr je nach eurem Holzstück aus.
Sobald das geschafft ist, kommen die Löcher in das Holz, wo dann die Seile eingefädelt werden. Bestimmt den Abstand der Seile ganz wie ihr wollt. Bei uns sind es 6 cm. An den äußeren Stellen und in der Mitte (wenn ihr so einen langen Balken wie wir habt) bohrt ihr am besten die Löcher vor und verwendet zusätzlich den Senkbohraufsatz, damit ihr das im Anschluss leicht an der Decke befestigen könnt.
Ösenhaken befestigen und Seile spannen
Fast fertig. Jetzt kommen noch die Ösenhaken an die hintere Kante der Pflanzbox und dann wird das Seil gespannt. Die Haken in der Box müssen im gleichen Abstand wie die Löcher am Balken befestigt werden. Ausrichten könnt ihr das dann ganz am Schluss.
Jetzt wird´s etwas tricky. Fädelt den ersten Faden durch die erste Öse am Rand der Box, dann durch das erste Loch im Balken und durch das zweite Loch wieder raus, runter zur nächsten Öse und dann fädelt ihr immer durch zwei Ösen durch. Guckt euch hier wieder vorher die Bilder an. Wenn der gesamte Faden durch alle Löcher durch ist, müsst ihr die Höhe ausrichten (vorher das Seil gut abmessen und lieber zu viel einberechnen). Das macht ihr am besten zu zweit, eine Person hält den Balken in der Höhe, in der dieser montiert wird, die andere Person fädelt.
Wenn das Seil gut gespannt ist, schraubt ihr den Balken an der Decke fest. Die Box müsstet ihr ebenfalls am Boden befestigen. Die wird sonst, dort wo die Haken sind, in die Höhe gezogen.
Tipp: Überlegt euch gut ob ihr den Boden anschrauben wollt. Wenn ihr den Raumtrenner dort fix haben wollt, dann macht ihn fest. Bei uns kann es durchaus sein, das dieser wieder mal weg kommt, dann wären hier Löcher im Boden und das ist bei uns so ne Stelle, an der nicht zwingend was steht. Es gibt allerdings auch Füllmassen, damit man Löcher im Holz nicht sieht. Just saying.
Alternativen für die Befestigung der Seile
Hier noch ein paar Inputs, wie ihr das mit Boden anbohren, vielleicht vermeiden könnt.
- Haken im Balken verwenden: Der Hannes und ich sind uns hier etwas uneinig, er meint, das würde die Boxen genauso in die Höhe ziehen, ich bin da anderer Meinung :D. Also kann ich euch nicht mit Sicherheit sagen ob das funktioniert. Psst: Ich denke aber schon. Ihr nehmt einfach ebenfalls einen Balken, den ihr an der Decke befestigt, nur diesmal ohne dem Ausfräsen. Verwendet einfach die gleichen Ösenhaken wie bei den Pflanzboxen. Bei dieser Variante solltet ihr den Balken gleich im Vorfeld an die Decke schrauben und die Pflanzboxen richtig ausrichten, dann fädelt ihr einfach den Faden abwechselnd ein. Diese Variante ist generell leichter in der Ausführung und vielleicht eine gute Alternative.
Der Nachteil ist der, dass man die Haken an der Decke sieht und diese nicht im Holz verschwinden. Aber angenommen ihr habt eine verputzte weiße Decke, dann streicht am besten im Vorfeld den Balken weiß und kauft euch weiße Haken, dann ist das eine sehr unauffällige Lösung.
- Pflanzboxen beschweren. Das ist auch eine Möglichkeit, das ihr etwas sehr schweres in die Boxen rein gebt, allerdings kommt das auf die Größe der Box an und wie groß die Spannung ist. Da benötigt man schon ordentlich Gewicht.
- Boxen an Möbelstück befestigen. Wir haben die Boxen an der Couch befestigt, die schweben zwar noch immer im hinteren Bereich leicht in der Luft, aber das stört nicht. Seht euch am besten die jeweilige Situation bei euch an, wo ihr den Raumtrenner oder die Pflanzenwand hinstellen wollt und überlegt, welche Variante für euch die passendste ist.
Tipp: Vorgehängte Wandbegrünung anstelle eines Raumtrenners: Falls ihr die Seile einfach als Rankhilfe – etwas vorgesetzt zur Wand – haben wollt, dann könnt ihr oben an der Wand und unten an der Wand einen Balken mit Ösenschrauben anbringen und ihr habt eine begrünte Wandfläche. Sieht sicher auch ziemlich schick aus.
Schritt 4: Die passenden Pflanzen und das richtige Substrat für den Raumtrenner.
Es wird begrünt! Jetzt kommt der beste Teil, die Bepflanzung. Ich empfehle euch keine Erde zu verwenden. Erde ist immer gerne anfällig für Schädlinge. Da sich die Kletterpflanzen an die Seile klammern, könnt ihr die Pflanzgefäße nicht einfach rausnehmen. Ich verwende meistens mein eigenes gemixtes Substrat. Man muss es aber auch nicht übertreiben, ihr könnt einfach Tongranulat verwenden, zum Beispiel Seramis, da gibt es mittlerweile sogar eine Bio Variante. Ich habe dann noch Lavagranulat, Perlit und Aktivkohle beigemengt ;). Aber das muss nicht sein.
Die Bepflanzung. Diese Pflanzen klettern im Wohnraum gut und eignen sich für den bewachsenen Raumtrenner.
Wir haben die Boxen auch mit Pflanzen bestückt, die nicht klettern, sondern einfach den unteren Bereich begrünen. Das sieht zusätzlich super aus und die Kletterpflanzen wachsen dazwischen durch. Für den unteren Bereich könnt ihr alle Pflanzen verwenden, die euch gefallen. Ich würde buschige Grünpflanzen empfehlen. Zwischendurch eine Pflanze mit toller Blattmusterung und eure Plantwall wird zum absoluten Hingucker ;).
Indoor Kletterpflanzen die sich für den Raumtrenner eignen:
Ich schreib euch hier mal, welche Pflanzen bei uns aktuell klettern und welche noch hinzu kommen.
- Monstera Monkey Leaf (klettert nicht von selbst, lässt sich aber gut um das Seil wickeln und bekommt lange Triebe)
- Efeutute (verhält sich gleich wie die Monkey Leaf)
- Hoya/Wachsblume (klettert selbstständig, wächst – bei mir zumindest – eher langsam aktuell)
- Passionsblume (klettert und wächst wie irre gut und schnell und schlingt sich richtig um die Seile rum. Außerdem die blüht unglaublich schön. Ich pack euch da noch ein Foto mit rein)
- Ficus Pumila/Kletterfeige (habe ich selbst noch nicht versucht, klettert aber anscheinend auch sehr gut)
- Clematis (wurde mir jetzt schon von mehreren Seiten empfohlen, die wächst und klettert auch drinnen anscheinend richtig gut und begrünt sehr dicht – die kommt bei uns auf alle Fälle noch mit dazu)
Schreibt mir sehr gern in den Kommentaren, wenn ich noch Pflanzen kennt die gut klettern und sich für den Raumtrenner eignen, dann ergänze ich das hier.
That´s it. Happy ToolTime meine Lieben. Ich freue mich wenn ihr den Beitrag teilt und noch mehr freue ich mich wenn ihr mich bei euren DIY verlinkt. Auf unserem Instagram Account könnt ihr mitverfolgen, wie unsere Plantwall langsam zu einem grünen Raumtrenner wird.
Schreibt mir bei Fragen auch gerne auf Instagram auf unserem Account ourplacetobe wie es euch mit eurem Raumtrenner geht.
Bis bald und alles Liebe, Andrea!
Hier findet ihr weitere Artikel zum Thema nachhaltig und ökologisch bauen, oder eine kleine Haustour. Auch das Thema Pflanzen hatten wir hier schonmal.
[Dieser Beitrag enthält Werbung, weil Markennennung]