Über die Fermentierung von Bioabfall, selbstgemachten Dünger und unseren Bokashi Eimer.
Ein Testbericht über unseren Bokashi Organko Eimer von Skaza
- Bokashi. Was ist das?
- Hochwertigen Dünger herstellen. Ganz einfach mit Bio-Abfällen aus der Küche.
- Der Unterschied zur Wurmkiste
- Der Bokashi Eimer und wie es uns damit geht
- Der Eimer aus recyceltem Plastik aus dem Meer
Gleich vorab: Biomüll ist ein völlig falsches Wort für die Reste die in der Küche anfallen. Warum? Weil der "Müll" ein sehr wertvolles Produkt ist, der noch richtig viel Anwendung finden kann. Daher nenne ich es hier lieber "Abfall". Denn wenn man den Abfall richtig entsorgt, dann kann daraus Neues entsteht. In unserem Fall: bester Bio-Flüssigdünger und Kompost. Wie ihr euch vielleicht schon denken könnt, wird sich in diesem Beitrag alles um unseren Bioabfall drehen. Und darum was wir damit und daraus alles machen. Wir fermentieren unsere Bioabfälle aus der Küche nämlich. Wie? Mit unseren zwei Bokashi Eimern. Wie das genau funktioniert und über unsere bisherige Erfahrung mit dem Bokashi Organko, das erfahrt ihr in diesem Beitrag. Happy reading also!
Bokashi. Was ist das überhaupt?
Für alle die noch nie etwas von Bokashi gehört haben, hier erstmal eine kleine Einführung. Bokashi kommt aus dem Japanischen und beschreibt die Fermentation von organischem Materialien, also in diesem Fall unseren Bioabfällen.
Der Prozess sieht in etwa so aus: Die Abfälle die in der Küche entstehen, werden in den luftdicht verschließbaren Bokashi Eimer gefüllt und mit effektiven Mikroorganismen bestreut (EM). Dadurch startet der Fermentationsprozess. Durch diesen Prozess entsteht über mehrere Wochen hochwertiger Dünger, der im Garten, der Terrasse oder im Innenraum bei den Grün- und Blühpflanzen Anwendung findet. Der Bio-Flüssigdünger kann sehr regelmäßig alle paar Tage geerntet werden, je nachdem wie viel Bioabfälle bei euch anfallen. Sobald der Bokashi Eimer voll ist, lässt man diesen nochmal ca. 3 Wochen verschlossen stehen. Während dieser Zeit wird fermentiert und die Abfälle verrotten nicht wie gewöhnlich, sondern es entsteht hochwertiger Kompost alias Bokashi. Diesen könnt ihr entweder auf euren Komposthaufen kippen oder einfach in die Bodenaufbereitung für den Garten verwenden.
Wir haben die erste Ernte in unser neu gebautes Hochbeet eingearbeitet. Dazu muss man allerdings sagen, dass man aufpassen muss womit man das Beet bepflanzt, da die Masse sehr intensiv und für manche Pflanzen zu reichhaltig ist. Daher: Entweder gut mit Erde vermengen oder ihr setzt im ersten Jahr Pflanzen ein, die gerne eine extra Portion Dünger mögen, wie Kürbisse zum Beispiel.
Hochwertigen Dünger herstellen. Ganz einfach mit Bio-Abfall aus der Küche.
Das tolle am Bokashi Eimer? Es darf alles an organischen Resten rein. Sogar Fleisch – fällt in unserem Fall zwar weg, da wir beide vegan leben, aber ich spreche das deshalb an, weil man im Vergleich zur Wurmkiste wesentlich mehr Abfälle weiterverarbeiten kann. Reste von selbst gekochten oder gewürzten Essen dürfen in den Eimer rein. Also Speisereste, Geschnippsel das beim Kochen anfällt und alles drum herum.
Hochwertiger Bio-Dünger für die Pflanzen
Die Bioabfälle werden zum einen zu wertvollem Flüssigdünger und zum anderen zu hochwertigem Bokashi. Der Dünger sammelt sich im unteren Bereich des Kübels und man lässt diesen mit einem kleinen Hahn ab. Verdünnt wird 1:100 mit Wasser. Das was im Kübel übrig bleibt, nennt man Bokashi. Bokashi hat besonders wertvolle Nähr- und Wirkstoffe, die man im Anschluss in den Garten, ins Hochbeet oder der Pflanzenerde beigemengt werden kann.
Eigener Dünger für gesunde Pflanzen
Die Flüssigkeit kann ca. alle 5 Tage abgelassen werden, bei der ersten Inbetriebnahmen kann das auch mal 14 Tage dauern. Den Biodünger könnt ihr bei jedem Gießvorgang dem Gießwasser beimengen. Das stärkt die Pflanzen. Ich gieße meine Pflanzen aktuell im Wohnraum einmal wöchentlich mit Mikroorganismen. Denen geht´s super. Vorallem die Pflanzen mit einem hohem Weißanteil wie meine Monstera Variegata hat seither kaum noch braune Ränder an den Blättern. Sobald es draußen warm wird und unser Vertikalbeet so richtig erblüht, werden wir auch dort fleißig Mikroorganismen verwenden. Den ersten Gießgang gab´s allerdings schon.
Bisher hab ich mir die effektiven Mikroorganismen immer im Karton verpackt gekauft, jetzt werden diese einfach selbst produziert. Und das einfach mit unseren Bioabfällen. Echt fein!
Der Unterschied zur Wurmkiste
Bei uns findet man eine Wurmkiste und zwei Bokashi Eimer. Da ihr mich immer mal wieder nach dem Unterschied fragt, dachte ich mir, ich schreibe ihr unsere Erfahrung auch gleich mit dazu.
Wo fange ich dabei am besten an? Also der Bokashi Eimer ist sicher effektiver im Alltag, dort könnt ihr nämlich wirklich alle organischen Abfälle reinkippen. Bei der Wurmkiste gibt es da schon einige Do´s and Dont´s zu beachten. Die Würmer mögen beispielsweise keine Zwiebeln, Fleisch, Käse, Zitrusfrüchte sowie gewürzte Speisereste. Vergleichsweise ist die Wurmkiste in der Größe wie wir sie haben eher eine kleine Spielerei, wir bräuchte eine wesentlich größere, um alle unsere Abfälle unterzubringen. Allerdings ist es schön zu beobachten wie die Würmer die Bioabfälle verspeisen. Die Kiste ist meist recht schnell voll und dann brauchen die Würmer schon ihre Zeit bis sie alles aufgefuttert haben. Die Wurmsaftproduktion dauert ebenfalls wesentlich länger und ist nicht so ertragreich wie der Dünger aus dem Bokashi Eimer.
Und man hat halt Würmer in einer Kiste. Wobei es den Kerlchen nicht schlecht geht – wenn man sie gut füttert – würde ich jetzt einfach mal behaupten.
Ich mag beides total gern, aber für die effektive Verwertung des Bioabfalls würde ich dann doch den Bokashi Eimer bevorzugen.
Der Bokashi Eimer und wie es uns damit geht
Mittlerweile verwenden wir die beiden Bokashi-Eimer seit vergangenem Herbst und sind super zufrieden. Man sollte sich aber auf alle Fälle zwei Kübel zulegen. Denn wenn der eine voll ist, sollte dieser nochmal ungefähr 3 Wochen verschlossen bleiben, damit das organische Material fermentieren kann. Währenddessen kann der zweite Eimer befüllt werden.
Mein Gedanke war zu Beginn „Da passt doch niemals unser gesamter Bioabfall rein“. Doch. Das tut er.
Der Kübel wirkt zwar nicht so groß (16 Liter Füllvermögen), allerdings passt dort richtig viel rein. Warum? Ich erkläre hier noch kurz wie der Aufbau und das Befüllen funktioniert.
Der Bokashi Eimer und das Befüllen im Detail
Der Eimer ist aus recyceltem Kunststoff und lässt sich luftdicht verschließen. Im unteren Bereich wird ein Gitter eingelegt, dort kommt erstmals vor dem Befüllen eine Schaufel effektiver Mikroorganismen drauf. Dann darf der erste Bioabfall rein. Dieser sollte immer möglichst klein geschnitten sein. Wenn sich der Kübel füllt, streut ihr alle paar Zentimeter eine Schaufel der effektiven Mikroorganismen in den Kübel. Ist ein bisschen wie Lasagne machen :). Dann ist noch so eine kleine schwarze Platte mit Griff beigelegt, mit der drückt ihr den Abfall regelmäßig fest. Der Kübel wird immer gut verschlossen und es beginnt auch schon der Fermentationsprozess. Der Bioabfall sinkt ab, der Bio-Flüssigdünger kann abgelassen werden und nach oben hin wird wieder mehr Platz für neue Abfälle frei.
Wir befüllen den Bokashi-Eimer jetzt seit ungefähr 5 Wochen. Bei uns kommt fast alles an Bioabfall dort rein. Ab und an bekommen auch die Würmer was zu futtern aber ansonsten darf das meiste in den Bokashi Eimer. Kommt halt immer darauf an, wie viel man kocht, wie viel man vom Gemüse verkocht (man kann meist echt so ziemlich alles vom Gemüse verwerten, außer beim Strunk vom Brokkoli, da sind der Hannes und ich uns immer uneinig, der mag den nämlich nicht ;)). Aber ich würde sagen, mit einem Kübel kommt man locker 3-5 Wochen zu zweit aus und wir kochen täglich selbst.
Wie gießen unseren Indoor Jungle einmal wöchentlich, da ist immer ausreichend Bio-Flüssigdünger zur Verfügung. Jetzt wo es wärmer wird und die Terrassen und Garten Saison beginnt, wird auch dort fleißig mit Mikroorganismen gedüngt.
Unser Fazit: Sehr gut! Mal sehen, wie die Kürbisse das Hochbeet bewachsen dieses Jahr.
Ach ja, stinken tut da nix. Klar wenn man den Kübel aufmacht riecht es natürlich nicht nach Blumen, aber halt einfach nur nach Bioabfall. Auch nach mittlerweile 5 Wochen riecht das nicht mehr als „normaler“ Bioabfall, den man alle paar Tage rausbringt.
Der Eimer aus recyceltem Plastik
Unsere beiden Bokashi Organko Eimer sind von Skaza. Die Eimer werden aus Kunststoff produziert, weil diese luftdicht verschließbar sein müssen. Skaza produziert in Slowenien und bei der Herstellung von den Bokashi Organko Eimern wird auf recycelten Kunststoff gesetzte.
Der Bokashi Organko 2 Ocean wird im Detail sogar aus recycelten Fischernetzen aus dem Meer produziert. Ziemlich cool. Das ist die kleinere und schickere Lösung.
Bei den Bokashi Eimern gibt es ein zwei Modell und verschiedene Farben. Wir haben hier den Bokashi Organko 1 mit höherem Füllvermögen (16 Liter). Der Bokashi Organko 2 ist in der Optik etwas schicker, dafür ein wenig kleiner (9,6 Liter). Würde für uns beide aber vermutlich auch absolut ausreichen. Dazu findet ihr aber am Skaza Blog noch einige weitere gute Infos, welcher der richtige Kübel für euch ist und wie viel ihr davon braucht. Wenn ihr zum Beispiel auch eure Gartenabfälle Fermentieren wollt, benötigt ihr sicher mehr als zwei Kübel. Dazu findet ihr hier mehr dazu.
Eine kleine Linkliste im Überblick:
- Welcher Bokashi Eimer ist der passende und wie viele davon benötige ich?
- Leitfaden für Bokashi Anfänger*innen
- Man muss sich sicherlich selbst ein wenig an das Thema herantasten, wie viel effektive Mikroorganimsen man verwendet, wie klein man die Bioabfälle schnippselt, aber in diesem Beitrag findet ihr nochmal ein paar Fakten dazu.
- Persönlich finde ich die Beiträge am Blog von Skaza sehr praktisch und hilfreich, diese sind auch thematisch recht bunt gemischt: zum Skaza Blog
Das war´s auch schon wieder von uns! Ich wünsche euch alles Liebe, eure Andrea!
Auf unserem Instagram Kanal könnt ihr wie immer mitverfolgen was sich aktuell so in unseren vier Wänden und auch außerhalb so tut. Auch zum Thema Bokashi Ernte, Indoor Jungle, vertikales Gärtnern und alles was sich um unser Haus und unseren Wohnraum dreht findet ihr laufend auf unserem Kanal.
[Dieser Beitrag enthält Werbung und entstand in Zusammenarbeit mit Skaza d.o.o]